Schwere Zeiten sind vorüber. Wir haben beide unsere Väter verloren. Haben Sie - in diesen oft auch leisen Coronazeiten - bis an ihr Loslassen begleitet. Unsere Herzen haben tief gespürt, was es wirklich bedeutet, gehen zu müssen. Behütet, gelehrt und auch geheilt hat mich unser Garten. Auch mein Mann genießt ihn - still, wie es Männer eben tun. Auf seine eigene Weise. Die Natur lehrt uns, es kommt alles wieder. Vieles oft noch deutlich schöner. Nur manches eben nicht. Doch dies gehört...
Nachdem ich in den vergangenen Jahren immer wieder erstaunt war, wie sehr sich doch Wildkräuter hier oben wohlfühlen, habe ich dieses Jahr bewusst mal draufgeschaut und viele durfte gedeihen, wie sie es wollten. Natürlich nur, wenn es der Dachhaut nicht schadet. Bei Tiefwurzlern, die sich mehr als wohl hier oben fühlen, sich gerne auch auf der Attika aussiedeln, muss ich regelmäßig schauen und pflanze diese dann doch lieber in die Mitte des Gartens und verschenke zahlreiche Ableger.
Seit vielen Jahren erlaube ich meinen Pflanzen sich selbst ihren Platz zu suchen und viele der Kräuter und Wildblumen danken es mir mit verwildern. Sie bilden jedes Jahr neue Garten(t)räume, wiegen und duften sanft im Wind, erreichen Höhen, die mich erstaunen lassen und blühen außergewöhnlich lang. Ihre Blüten und Blätter schenken uns Tee und Gesundheit in der Kräuterküche. Im kommenden Jahr kommt neben Pflaume, Himbeere, Erdebeere und Co noch mehr Gemüse mit hier rauf. Dann bekommen...
Schade, dass Ihr es nicht riechen könnt. Diesen schweren, süßen Sommerduft von Rosen, Lavendel, Muskatellersalbei. Wenn der Wind durch den Garten weht, fangen die Gartenträume an. Alles lebt, der Regen der letzten Tage tut gut und Biene und Co finden reichlich Nahrung. Auch wir Menschen leben auf.
Manche Jahre bringen so viel Veränderung, dass man glaubt, das kann nicht sein. Zuerst wurde ein Wasserschaden festgestellt unter uns. Wir mussten ganz plötzlich große Teile des Gartens räumen und alles tief runter schneiden. Mein Gärtnerherz war mehr als schwer. Der Starkregen war einfach zu viel. Das macht Sorgen. Ich habe daraus gelernt und einige große Ziersträucher, wie Winterschneeball und Liebesperlenstrauch gehen heute auf die Reise zu Gartenfreunden. An ihrer Stelle kommen neue...
In der nun ruhigen Gartenzeit können wir Danke sagen für dieses Gartenjahr. Stille kehrt ein und Achtsamkeit. Wir lernen wieder einmal, dass vieles nicht selbstverständlich ist und das es eine große Lebendigkeit gibt auch in kleinen Dingen. Danke, mein Garten für die Erneuerung, die Überraschungen, Wachstum und Heilung im Frühling. Pracht, Fülle und Farben des Sommers mit Blick in so wundervolle Himmel. Danke auch für die Zeit der Reife und der einfachen Stille und des zufrieden sein.
Manchmal fehlen die Worte und ich lasse Mutter Natur sprechen. Was können wir nicht alles von ihr lernen. Nach der großen und langen Trockenheit und Hitze des Sommers kam mein Garten zu neuer Kraft und blühte nochmals auf mit einem Feuerwerk an Blüten, Farben, Früchten und Düften.
Der Sommer war lang, heiß und trocken. Es hat wochenlang keinen Tropfen geregnet und es lagen wieder einige Entscheidungen in der Luft, wie wir hier weitermachen mit meinem berühmten „Urwald auf dem Dach“. Eines ist klar, Veränderungen müssen her. Im Sinne der Pflanzen und der Umwelt, aber meiner eigenen gärtnerischen Freiheit, denn jeden Abend „am Schlauch stehen“ ist wirklich keine Lösung.
Wir haben das Glück, Raum für mehrere Teiche zu haben. Dabei muss es nicht der große von 2 x 1 m sein. Ich habe auch sehr gute Erfahrungen mit einfachen Mörtelkübeln gemacht bei einem Durchmesser von ca. 1 qm. Hier ein einfaches Brett darübergelegt und mit Hauswurzen und schöner Keramik dekoriert sind diese dann auch gleich Futter, Nisthilfe und Landebahn für Vögel und zahlreiche Insekten.