Der erste ausgiebige Regen nach Wochen. Alles atmet tief durch und genießt die frische Luft, das sich wieder kräftigende Grün und zahlreiche Insekten trinken, was sie nur können. Altes, Verblühtes hat der Wind verweht. Neues darf in Fülle kommen. Überall regen sich zahlreiche neue Knospen.
Der Regen tut unendlich gut. Vieles kann man mit regelmäßigem Gießen versuchen auszugleichen. Allein, die Luft war so geschwängert von der Hitze und dem Rauch der vergangenen Wochen, dass die Blüten, Stämme und Blätter versucht haben, ihre Poren zu schließen und sich scheinbar ducken. Ihre Farbigkeit ließ nach, auch wenn sie standhaft blühten und gut gedüngt wurden. So habe ich dieses Jahr zum ersten Mal keine Kräuter geerntet. Sie erschienen mir schlicht zu verstaubt und zu erschöpft. Sie dürfen in Ruhe nun Ausblühen, ihre Samen verschenken und vielleicht zum 15. August mir einen Strauß für die Kräuterweihe schenken. Nach dem ausgiebigen Regenguss kommt nun alles „aus der Deckung“. Reckt sich kraftvoll in den Himmel. Atmet durch.
Ich habe in den letzten Wochen oft über die Möglichkeiten eines Bewässerungssystems nachgedacht. Meine persönlichen Erkenntnisse sind die, dass es sich bei Balkonen mit gleich großen Kästen und kleinen Inseln von Kübeln mit Tropfsystemen sicherlich rentieren könnte. Man spart selbst unheimlich viel Zeit, die Pflanzen danken es und doch löst es nicht das Problem des Staubes und der Verklebung. Hier helfe ich mir durch leichte Regenduschen mit dem Schlauch. Ich gebe zu, zufrieden bin ich damit nicht, aber wer schon einmal über einen Dachgarten gelaufen ist, der auf der einen Seite kocht und die andere Hälfte fühlt sich frisch und belebend an, der weiß wovon ich rede. Gleichzeitig hat diese (seltene) Dusche auch den Vorteil, dass die Luft, die Pflanzen und die Erde auf den kommenden wirklichen Wasserstrahl vorsichtig vorbereitet werden. Dies schockt sie dann auch nicht so sehr und vor allem hält das Gießen für mich auch deutlich länger vor. Auf kleinen Balkonen kann man sich auch mit Sprühflaschen behelfen.
Auch gieße ich bevorzugt abends, wenn die Sonne tiefer steht. Meine Erfahrungen sind die, die Pflanzen haben deutlich länger eine nasse Kühlung. Morgens kann es bereits passieren: Bin ich hinten fertig, ist der Erste vorne schon wieder durstig. Bei größeren Balkonen und Dachgärten ist es eher schwierig, geeignete Bewässerungs-systeme zu finden, weil schlicht und einfach die benötigte Wassermenge eine immer unterschiedliche ist. Dies trifft sowohl auf die Materialien, als auch die Größen der Kübel und Töpfe zu, als auch auf den Wasserbedarf der einzelnen Stauden, Sträucher, Kräuter, Gräser und Bäume.
Fazit: Bewässerungssysteme brauche Systematik und einen gleichmäßigen Aufbau. Ich sehe sie auf wilden, grünen Dachoasen eher schwierig. Oder lieber doch mit dem Klimawandel gehen und wachsen lassen, was zurechtkommt und weniger Wasser verbraucht, wie herrliche Trockenbeete – auch für die Insekten.
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