Der Vollfrühling hat uns mit all seiner grünen Wucht überrascht. Die Wärme heizte die Kübel merklich auf und alles kam gleichzeitig ins Grünen und Blühen. Jeden Morgen und Abend ging ich hinaus, um das kurzlebige Wunder im Bild festzuhalten, denn auch die ungewöhnlichen Winde nahmen so manches Blütenblatt mit auf die Reise. Dies war/ist nun bereits der zweite hchsommerliche Vollfrühling und macht einmal mehr nachdenklich. Am Besten man genießt diese kurzen Gartenmomente in vollen Zügen.
Neben den Tulpen und Narzissen blühten nun auch die ersten Frühlingssträucher. Sie haben sich in den Schalen sehr gut gehalten. Abgeblüht werden sie zurückgeschnitten und dürfen sich zurückziehen. Das Mandelröschen sah aus wie eine einzige rosa Wolke. Leider nur zu kurz mit einer Woche. Diese Beobachtung habe ich schon im letzten Jahr gemacht. Würde keines wieder in dieser Höhe pflanzen. Wer lange durchhält bei Hitze, Wind und Regen ist die Forsythie. Leider ist sie für die Bienenwelt uninteressant. Ich hatte sie vom Vorbesitzer übernommen und sie erfreut uns mit einer einzigen, leuchtenden gelben Wolke. Die lavendelfarbenen, grazilen Dolden des Flieders ergänzen die weiße Schwere der imposanten Bälle des Sommerschneeballs. Beide duften um die Wette und umhüllen uns beim abendlichen Blick in die untergehende Sonne. Beide bilden eine grüne Wand und schützen vor den Winden aus dem Westen. Vor allem der Flieder ist eine ganz besondere Bienenweide und sehr begehrt. Das leise, friedliche Summen tut gut.
Besonders erfreut wie jedes Jahr, der Austrieb und die Blüte der Zieräpfel aus. Mehr werde ich darüber in einem späteren Beitrag berichten, weil die das ganze Jahr Freude bereiten. Der Eisenholzbaum trägt frisches Maigrün und beschattet das darunter liegende Trockenbeet, welches im Aufbau ist. Im Herbst wird er weithin leuchten. Auch versucht er seit Jahren im Vorfrühling zauberhaft rosa zu blühen. So gar nicht passend zu seiner sonst so kräftigen Statur. Ich nenne sie „Puschelblüten“. Die Blutpflaume reckt sich grazil in den Himmel mit ihrer schlanken Statur, den zarten Blüten und einem ersten weinroten Laub, welches sie beibehält und hinter der eher kugligen Haselnuss und dem dunklen Grün der Eibe ein tolles Gartenbild ergibt.
Auch die Obstbäume legten gleichzeitig los. Beginnend mit der Knorpelkirsche zogen Apfel und Birne nach. Ganz viel Freude macht auch dieses Jahr unsere Pflaume. Über und übervoll mit Blüten. Ein weißes Hummel- und Bienenmeer.
Sedumarten, Hauswurze und Echiverien wachsen über sich hinaus und quetschen erste Blütenstränge aus. Eigentlich auch viel zu früh! Die vielen kleinwüchsigen Nelken fühlen sich besonders wohl. Grün über den Winter gekommen tragen sie nun erste Blüten und dies dann bis in den tiefen Herbst. Regelmäßig geschnitten, bereiten sie viel Freude. Kann ich immer wieder nur empfehlen. Die Schleifenblume schmückt majestätisch so manche Ecke und erfüllt sie mit einem Meer von Blüten. Eine erste Ringelblume traut sich. Sie wandert wie all die Jahre über die Attika und verträgt auch die größte Hitze. Wunderschön anzuschauen und im Kräuterquark und Tee ein optisches und auch gesundes Highlight.
Silbertaler in zartlila Farbe schmücken fast jedes Beet. Selbst ausgesamt und hier da genau gesetzt fragt mich so mancher Gartenbesucher, ob dieser farbenfrohen Blüten. Im Spätherbst leuchten dann die hellen Silbertaler. Gern nehmen die Besucher und die Familie sie als winterliche Dekoration. Das Zimbelkraut erobert wieder jede Fläche, wo man es lässt und blüht ganz zart. Es verträgt hohe Hitze und schützt so manchen Boden vor Erosion und hält das Wasser. Eine kleine, wertvolle grüne Königin. Irgendwann tauchte das Immergrün hier oben auf und erobert nun im Schutz der Feige den Zaun. Als Bodendecker mutiert zu einer dunkelgrünen Fläche. Selbst den Kompost hat es schon erobert und fühlt sich sichtlich wohl, denn es beschenkt uns mit wundervollen blauen Blüten.
Mein Fazit zum Vollfrühling auf Balkonen und Dachterrassen. Heftig schön und leider nur kurz und es macht immer weniger Sinn auf einjährige Frühjahrsblüher zu gehen. Ich setz eher auf Zwiebeln. Z.B. kommen alle Laucharten nun ganz besonders toll. Blühende Bodendecker ergeben auch ganz viel Sinn, denn dadurch trocknen die Kübel nicht so schnell aus und Bienenweide sind sie gleichfalls.
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